Hepatitis E Virus Infektion

Vermehrtes Vorkommen in Deutschland

Bisher galten Infektionen mit dem Hepatitis E Virus (HEV) in Deutschland und anderen europäischen Ländern  als selten. Sie waren vor allem als eingeschleppte  Erkrankung aus Afrika und  Indien bekannt . In einem Bericht aus dem Konsiliarlaboratorium für  Hepatitis A- und Hepatitis E-Virus wird  jetzt darauf hingewiesen , dass die HEV-Infektion auch in Deutschland  in den letzten Jahren häufiger als sogenannte  autochthone , also im Land selbst erworbene Infektionen, beobachtet wurde.

Aufgrund einer durchgeführten Studie zur Prävalenz von Antikörpern muss danach angenommen werden, dass es jedes Jahr zu mehr als 300 000 Neuinfektionen kommt, die in der Regel aber mehrheitlich symptomlos verlaufen.

Während es sich bei den eingeschleppten Viren um den Genotyp 1 des HEV handelt, der nur beim Menschen vorkommt und über verschmutztes Trinkwasser übertragen wird, ist der in Deutschland vorkommende Genotyp 3 auch in Schweinen und Wildschweinen verbreitet.  Die Übertragung erfolgt daher vornehmlich durch den Genuss von nicht ausreichend erhitztem Fleisch. Aber auch Infektionen über andere  kontaminiert Lebensmittel wie Salate, Gemüse u.a. sind möglich.  Eine Übertragung von Mensch zu Mensch scheint eher selten zu sein.

Folgerung daraus ist das bei einer diagnostischen Abklärung einer akuten Hepatitis auch die Hepatitis- E mit getestet werden sollte. Als Methode der Wahl wird die PCR aus Serum, Plasma oder Stuhl vorgeschlagen .

( Quelle : Krankenhaus und Management, Januar 1-2/2014, Seite 32)